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FAQ: Einfliegen und Set-Up von F3X-Modellen:
Ein F3B/F3J-Modell muß auf jede spezifische Flugphase + Wetterlage entsprechend eingestellt werden in Bezug auf Schwerpunkt und Ruderabstimmung/Differenzierung um optimale Leistung und Handling zu erhalten...!
Einfliegen - Exemplarische Tips für F3X-Modelle:
Bei modernen F3J/F5J- und F3B/F3F-Modellen ist das Einfliegen und exakte Setup fast eine Wissenschaft für sich und direkt verantwortliche für die weiteren Flugeigenschaften - und besonders Leistungen ! Bei den aerodynamisch ausgefeilten Modellen können schon Nuancen die Flugleistungen beeinflussen und manche Enttäuschung über ein Modell resultiert einfach aus kleinen Fehlern oder Ungenauigkeiten beim Setup.
Eine allgemeingültige Vorgehensweise bzw Setup zu liefern ist jedoch kaum möglich , da zumindest die Einstellung bezüglich der Flugeigenschaften stark dem persönlichen Geschmack des Piloten unterworfen ist. Wenn man z.B. verschiedene Piloten nach der Schwerpunktlage eines bestimmten Modells fragt, so kommen auch bei Wettbewerbspiloten Bandbreiten von 10 mm heraus ! darüber hinaus ist ein Modellsetup (wie von uns geleifert) natürlich die Momentaufnahme des jeweiligen Piloten und kann/muß nicht für alle Piloten gleichermassen ideal sein ! Eigenes experimentieren ist nicht verboten- ja vielmehr gewüsncht und nötig um das Modell auf die eigenen Flugbedingungen einzustellen !
Da mit der Schwerpunktlage auch die EWD des Modells geändert werden muß , ist es besonders bei Modellen mit VLW und Klappenruder schwierig den optimalen Einstellwinkel am Flügel bzw Leitwerk anzuformen. Hier sollte man sich also nicht blind auf die herstellerseitig vorgegebenen Werte verlassen , sondern die Einstellungen selbst erfliegen. Demnach können die abgedruckten Einstellwerte auch nur als Grundwerte aufgefaßt werden und müssen individuell angepaßt werden. Bei V-Leitwerken ist es auch nicht so schlimm ( wie von manchen vermutet) wenn die Ruderklappe leicht nach oben bzw nach unten steht- die daraus entstehenden aerodynamischen nachteile sind verschwindend gering. Bei einem Serienmodell- sei es noch so gut konstruiert- kann beim VLW natürlich nur 1 fixe EWD eingestellt werden- diese muss nicht für alle Piloten und Anwendungsfälle ( Schwerpunkt, Wetterbedingungen..) ideal sein !
Schwerpunktlage und EWD: Zunächst wird das Modell grob in der Werkstatt ausgewogen, falls vorhanden gemäß den Herstellerempfehlungen. Auf dem Flugfeld wird dann die Schwerpunktlage bei neutral getrimmten Höhenruder vor dem ersten Hochstart überprüft: Dies kann durch den berühmt, berüchtigten Handstart auf der leicht abfallenden Wiese erfolgen, meistens reicht aber schon, einige Meter mit dem Modell kopfüber in der Hand zu laufen und während des Laufens immer wieder kurz freizugeben und aufzufangen. Zieht das Modell dabei gleich mit der Nase nach oben und will abheben, so sollte etwas Blei zugegeben oder tiefer getrimmt werden. Fällt das Modell sofort wieder in die Hand, dann ist das Modell keinesfalls Schwanzlastig und dem ersten Hochstart steht nichts entgegen. Auf die oftmals riskanten Handstarts und Gleitflüge in Bodennähe kann dann eigentlich verzichtet werden. Nach erfolgten Hochstart / Elektrosteigflug hat man dann erst mal genügend Luft unter den Flächen und kann das Modell in aller Ruhe austrimmen.
Der immer noch umhergeisternde und "beliebte" Schwerpunkttest durch Beurteilung des Abfangverhaltens nach einem 45 Grad-Sturzflug ist allerdings nur für eine grobe Einordnung des Schwerpunkts geeignet , denn das Abfangverhalten hängt natürlich unmittelbar von der jeweiligen Höhenrudertrimmung ab und diese ist von vielen subjektiven Faktoren abhängig ( Windstärke,Wetter,Pilotenvorlieben...).
Jeder Pilot hat individuell andere Vorlieben beim Einstellen der Ruder und somit auch der HLW-Trimmung. Die Höhenrudertrimmung ( auch unterschiedlich bei verschiedenen Windgeschwindigkeiten ) beeinflusst aber maßgeblich den Abfangbogen und somit ist dieser Test nicht geeignet um ein Modell auf optimale Leistung zu trimmen !!
Die exakte Schwerpunktlage kann dagegen nur nach oftmals wochenlangen Testflügen bei verschiedenen Wetterlagen und damit verbundener Beurteilung der Flugeigenschaften eingestellt werden. Einfachstes Erkennungsmerkmal ist, wenn das Modell beim Thermikkreisen kritisch ist, leicht abschmiert oder zappelig ist- dann ist das Modell natürlich schwanzlastig und es muss Blei zugegeben sowie die EWD abgepasst werden. Träge Ruderreaktionen sowie schlechte Gleitleistungen weisen dagegen auf ein Kopflastiges Modell hin. Wenn der Segler beim ruhigen Abgleiten oder Streckenflug leichte Wellenbewegungen durchführt kann oft auch Blei aus der Nase entnommen werden - durch zurücklegen des Schwerpunkts und Verringerung der EWD verbessert sich normalerweise die Gleitleistung und Wendigkeit des Modell, es liegt neutraler in der Luft. Die letzten 5-10 Gramm zum optimalen Schwerpunkt werden in meinem Fall meist beim Kreisen des Modell erflogen :
Zentriert das Modell beim Kreisen stark nach innen und muss stark mit dem QR abgestützt werden, so ist das Modell KOPFLASTI und es kann in kleinen Schritten Blei entnommen ( mögliche EWD-Anpassung nicht vergessen ) bis sich das gewünschte Kreisflugverhalten einstellt . Kreist ein Modell andererseits recht widerwillig mit nach außen/oben hängender Rumpfschnauze , so deutet dies auf zu geringe EWD und zurückliegenden Schwerpunkt hin (SCHWANZLASTIG) !
Gerade wenn der Schwerpunkt relativ weit hinten liegt ist es möglich bei turbulenten Wetter bzw. stärkeren Wind etwas Blei (5-10g) in die Nase zuzugeben um die Flugstabilität zu erhöhen. Ebenso erreicht man ein besseres Handling beim Floaten und Langsamflug, wenn der Schwerpunkt weiter vorne liegt. Für dynamisches Fliegen bevorzugen die meisten Piloten aber wieder einen leicht zurückgelegten Schwerpunkt !
Ruderabstimmung: Hier sollte man zunächst der Versuchung widerstehen die angebotenen Mischmöglichkeiten der modernen Fernsteuerungen gleich komplett auszuprobieren. Besser ist es erst einmal alle Achsen bzw. Ruder des Modells sauber und getrennt einzustellen. Die Wirkung des Höhenruders wird beim Thermikfliegen im Wesentlichen beim Kreisflug deutlich und sollte so eingestellt werden das enge Radien möglich sind ohne eine Strömungsabriss zu erzeugen. Das Tiefenruder ist weniger kritisch und die Ausschläge sollten so groß gewählt werden, dass ein sicheres Nachdrücken nach dem Schuss im Hochstart möglich ist.
Beim Querruder sind bei einem F3J-Segler Differenzierungen von 4:1 bis 2:1 üblich, wenn möglich sollte im Flug ein mehrmaliger Kurvenwechsel ( 45/45 Grad ) ausgeführt werden , wobei das Modell möglichst gleichmäßig drehen und mit der Nase leicht in die gesteuerte Richtung zeigen , aber sich nicht zu stark aufschaukeln sollte . Man sollte jedoch nicht versuchen Querruderwirkungen wie bei einem Kunstflugsegler o.ä. zu erreichen denn dies ist bei den auf Kreisflug optimierten V-Formverteilungen der F3J-Modelle weder möglich noch sinnvoll. Bei einem Modell mit V-Leitwerk sollte auch die Differenzierung des Seitenruders überprüft werden : Auch hier das Modell gerade ausrichten und dann nur das Seitenruder betätigen und beobachten wie sich das Modell verhält. Wird der Segler langsamer und hebt die Nase an, so muss der nach unter gerichtete Anteil des Seitenruderausschlags am VLW vergrößert werden. Senkt das Modell dagegen die Nase stark nach unten, dann kann der Ausschlag nach oben vergrößert werden bis sich die Nase nur leicht nach unten neigt bzw. horizontal bleibt. Wird eine Zumischung des Seitenruders zum Querruder gewünscht , dann nur so viel zugegeben werden bis das Modell beim Querruderausschlag ohne negatives Wendemoment sauber in die gewünschte Richtung dreht . Auch beim Butterfly-Ausschlag ist das Verhältnis von Querruder zu Wölbklappe wichtig: Die beste Wirkung wird erreicht wenn der Wölbklappenausschlag nach unten möglichst groß gewählt wird und der Querruderauschlag nur mäßig nach oben, dadurch wird erreicht, dass noch genügend Querruderwirkung im Landeanflug zur Verfügung steht . Bei Sendern wie MC24/32 ist es auch möglich noch zusätzlich beim Butterflyausschlag die Querruderdifferenzierung zu reduzieren, wodurch die Querruder dann mehr nach unten ausschlagen als normal und damit genügend Ruderwirkung bleibt ...